Mein erstes Date mit einem/r DermatologIn- was erwartet mich?
Nicht jeder hat schon einmal einen Hautcheck bei einem/r Dermatologen/In gemacht. Häufig werden wir gefragt, was man von einer Vorsorgeuntersuchung erwarten kannn? Muss man etwas vorbereiten? Muss man sich komplett ausziehen? Wie lange dauert die Untersuchung? Wir haben Hautärztin, Dr.med.univ. Amanda Zbyszewski gefragt, was wir von einem Hautcheck erwarten können.
Vor dem Treffen
Vor dem Termin solltest du zunächst zu Hause alle verdächtigen Stellen auf deiner Haut notieren, über die du dir Sorgen machst. Gibt es Muttermale, die neu aufgetreten sind, bluten oder schmerzhaft sind? Hautkrebs tritt an allen Stellen der Haut auf, auch an denen die kaum Sonnenlicht erblicken -insbesondere an Handflächen, Finger- und Zehennägel sowie im Genitalbereich und auch im Auge. Dein/e DermatologIn wird sich wahrscheinlich auch mit diesen Bereichen befassen. Guter Rat: Vor der Untersuchung sollten Nagellack und auch dein Make-Up entfernt werden.
Muss ich mich bei dem/r DermatologIn komplett ausziehen?
Normalerweise hat dein/e DermatologIn eine bestimmte Vorgehensweise, mit der systematisch deine gesamte Haut betrachtet wird. Einige DermatologInnen führen eine Ganzkörperuntersuchung -im wahrsten Sinne des Wortes – durch, einschließlich der Genital- und Perianalregion. Andere untersuchen diesen Bereich nur, wenn der/die PatientIn das ausdrücklich anfordert. Ich bitte meine PatientInnen die Unterwäsche anzulassen, weibliche Patienten ihren BH auszuziehen. Jede/r DermatologIn verwendet ein Auflichtmikroskop, auch Dermatoskop genannt, um Muttermale und Hautveränderungen genauer betrachten zu können.
Nach was sucht der/die DermatologIn?
DermatologInnen sind ausgebildet und geschult in der Erkennung und Behandlung von Hautkrebs. Es gibt 4 Haupttypen: Aktinische Keratosen, Basalzellkarzinom (BCC), Plattenepithelkarzinom (SCC) und das Melanom. Aktinische Keratosen sind Hautveränderungen, die durch Sonnenschäden verursacht werden und ohne Behandlung zu Krebs führen können. Basalzell- und Plattenepithelkarzinom sind die häufigsten Hautkrebsarten, während Melanom das tödlichste ist. Zur Orientierung gilt die ABCDE-Regel, mit der man abzuklärende Veränderungen erkennen kann (Asymmetrie, Begrenzung, Color, Durchmesser, Erhabenheit). Die Früherkennung von Hautkrebs ist der Schlüssel zur Behandlung mit der höchsten Heilungschance. Wenn dein/e DermatologIn nichts findet, sollte die Untersuchung nicht länger als 15 Minuten dauern.
Fotoshooting
Grundsätzlich erfolgt die Ganzkörperkontrolle mit einem Auflichtmikroskop. Diese ermöglicht pigmentierte sowie nichtpigmentierte Hautveränderungen zu analysieren. Zusätzlich können Muttermale und Hautveränderungen auch digital abfotografiert werden und bei der nächsten Kontrolle (meist nach 3-6 Monaten) miteinander verglichen werden. Die Bilder können mikroskopisch vergrößert werden und somit können bereits geringe Veränderungen oft früh erkannt werden. Eine erweiterte Methode für Hochrisiko-Patienten ist die Hautanalyse mit Body-Mapping. Mit einer speziellen Software können alle Muttermale an der gesamten Hautoberfläche dokumentiert werden. Beim Kontrolltermin werden neue Hautveränderungen sofort ausgewertet. Fotodokumetation bzw. Body-Mapping sind nützliche Erweiterungen, jedoch nicht etwas, was jede/r PatientIn benötigt und hängt vom Ermessen deines/r DermatologIn ab. Auch ohne digitale Geräte kann ein erfahrene/r DermatologIn verdächtige Hautveränderungen erkennen.
Was wenn der/die ArztIn etwas Auffälliges entdeckt?
Wenn dein/e DermatologIn einen auffälligen Fleck auf deiner Haut findet, wird wahrscheinlich am selben Tag eine Hautbiopsie durchgeführt. Bei einer Hautbiospie wird der Bereich mit einer Injektion betäubt, gefolgt von der chirurgischen Entfernung des verdächtig erscheinenden Muttermales. Die Probe wird dann zur Beurteilung an die/den DermatopathologIn geschickt. Die Ergebnisse liegen innerhalb von 10-14 Tagen vor. Wenn das Muttermal verdächtig ist, muss möglicherweise ein erweiternder Eingriff erfolgen. Je früher der Hautkrebs entdecket wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Wie oft sollte ich mich mit meinem/r DermatologIn verabreden?
Es ist allgemein eine gute Idee dich einmal im Jahr mit deinem/r DermatologIn zu verabreden.
Gehört Hautkrebs zu deiner familiären Vorgeschichte, dann solltest du sogar zweimal im Jahr zur Kontrolle gehen, da bei dir dann ein erhöhtes Risiko besteht, dass sich die Muttermale eventuell bösartig entwickeln.
Wenn du aber zusätzlich früher Veränderungen oder Flecken auf deiner Haut bemerkst, die dir Sorgen machen, mach dir bereits früher ein Date aus. Durch regelmäßige Selbstbeobachtung der Haut kannst du schnell Veränderungen erkennen. Und vor allem, praktiziere sichere Sonnenschutz-Vorkehrungen, um zu verhindern, dass sich Hautkrebs überhaupt entwickelt.
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Dieser Gastbeitrag ist von Dermatologin Dr.med.univ. Amanda Zbyszewski in Unterstützung von Spot the Dot geschrieben worden.
Meine Ausbildung zur Dermatologin habe ich an der Wiener Universitätsklinik für Dermatologie absolviert. Auch wenn ich in Österreich, dem Land der Berge, aufgewachsen bin, habe ich früh die Liebe zum Meer entdeckt. Deshalb sind Sonnenprodukte sehr schnell meine Freunde geworden. Die Haut ist das größte Organ des Menschen und das Einzige, dass wir sichtbar nach außen tragen. Diese müssen wir schützen – Wir haben nur eine! Deshalb bin ich Teil von Spot The Dot geworden.
Video und Fotografie: Manuel Peric